Gegen 9.46 Uhr wurden 48 Ehrenamtliche aus Pohle, Lauenau und Rodenberg zusammen mit dem Rettungsdienst zum Stichwort „VUKM1 – 4 Eingeklemmte“ alarmiert.
Als die ersten Helfer sich durch die schlecht vorhandene Rettungsgasse zum Unfallort auf der A2 in Richtung Hannover gekämpft hatten, sahen sie ein langgezogenes Trümmerfeld, an dessen Ende ein völlig zerstörter Jetta stand.
Offenbar hatte sich das Fahrzeug nach einem Aufprall mehrfach überschlagen: Drei Räder waren umgeknickt oder abgerissen, die Fahrgastzelle stark eingedrückt und alle Airbags hatten ausgelöst.


Vorderrad steckte noch im LKW
Der Aufprallort des PKW ließ sich leicht rekonstruieren.
Das abgerissene rechte Vorderrad des Jetta klemmte samt Stoßdämpfer zwischen Aufbau und Hinterrad eines Kleinlasters, der in Fahrtrichtung gesehen rund 20 Meter hinter dem Wrack auf dem rechten Fahrstreifen zum Stehen gekommen war.
Der LKW-Fahrer war unverletzt geblieben und sagte mir später, dass der Jetta plötzlich von hinten eingeschlagen sei und er ihn vorher nicht wahrgenommen hatte.


Glücklicherweise war im Fahrzeug niemand mehr eingeklemmt, doch mehrere Feuerwehrleute, die hauptberuflich als Notfallsanitäter arbeiten oder Rettungsdiensterfahrung haben, begannen mit der Erstversorgung einer Frau (51) und ihrer neunjährigen Zwillingstöchter.
Schnell trafen auch mehrere Rettungswagen und der Notarzt des Rettungshubschraubers Christoph 4 an der Einsatzstelle ein.
Unfallauto ist ein Hybdrid-Fahrzeug
Bei der Erkundung des Wracks entdeckten die Einsatzkräfte, dass es sich um ein Hybridfahrzeug handelte. Sofort wurde ein Löschangriff aufgebaut und bereitgelegt, um im Falle eines Brandes schnell reagieren zu können.


Parallel schnitten die Helfer ein speziell markiertes Kabel im Motorraum durch, um den Akku vom Stromnetz des Fahrzeugs zu trennen.
Fahrerin rammte LKW
Nach bisherigen Erkenntnissen des Verkehrsunfalldienstes Hannover hatte die 51-Jährige gegen 9.40 Uhr die BAB 2 in Richtung Berlin mit ihrem VW Jetta auf der mittleren Fahrspur bewegt.
Koffer mit Gepäckbanderolen lassen vermuten, dass sie zum Ende einer Urlaubsreise auf der Rückfahrt vom Flughafen Köln/Bonn nach Salzgitter waren, als sie verunglückten.
Zwischen den Anschlussstellen Lauenau und Bad Nenndorf, rund 200 Meter vor der Brücke zum Deisterparkplatz, war die 51-Jährige dann aus bislang unbekannten Gründen nach rechts von der Fahrspur abgekommen und seitlich gegen einen Lkw der Marke MAN auf der rechten Fahrspur geprallt.


Durch die Wucht des Aufpralles und das Drehmoment des linken hinteren LKW-Reifens hatte der Jetta abgehoben und sich mehrmals überschlagen. Die Kinder waren nach Polizeiangaben nur leicht verletzt worden, die Mutter erlitt demnach schwere Verletzungen.
Für die Unfallaufnahme und für den Einsatz des Rettungshubschraubers, war die BAB 2 in Fahrtrichtung Berlin kurzzeitig vollgesperrt.
Anschließend wurde der Verkehr bis etwa 13:00 Uhr einspurig an der Unfallstelle vorbei geleitet.
Die Polizei schätzt den Gesamtschaden auf etwa 25.000 Euro.
Der Verkehrsunfalldienst hat Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung infolge eines Unfalles eingeleitet.